Liebe Friedel,
es ist ungewohnt und traurig, dich nicht mehr in deinem Garten mit deinen geliebten Blumen zu sehen. Wie selbstverständlich habe ich immer Ausschau gehalten, ob ich dich sehe und wenn einige Tage ohne dich in deinem Garten vergangen waren, habe ich mich sorgenvoll erkundigt, ob es dir gut geht. Ja, du warst weltoffen und modern und es waren mir immer sehr schöne Gespräche, manchmal am Gartenzaun oder auch gerne einmal mit einem kleinen Schnäpschen oder einem Bier in der Pergola, mit dir. Ich mochte diese Gespräche sehr, sie werden mir fehlen! Auch unser letztes Treffen in Diez behalte ich liebevoll in Erinnerung, wir haben uns über so viele Dinge an diesem Tage unterhalten. Von dir habe ich immer eine ehrliche Meinung bekommen, das habe ich sehr geschätzt und wenn es einem einmal nicht gut ging, konntest du auch einfach einmal nur zuhören, dafür möchte ich dir noch einmal Danke sagen! Und obwohl es dir auch nicht mehr gut ging, hast du dich immer wieder nach meiner Mama erkundigt und mir Trost zugesprochen. Auch wenn du dich nicht an unsere Abmachung, einen Schnaps an deinem 100. zu trinken gehalten hast, möchte ich dir für eine ganz wundervolle Nachbarschaft der letzten 24 Jahre Danke sagen und das mit dem Schnaps holen wir nach! Irgendwann und irgendwo, das verspreche ich dir.